Mitte Mai machte sich eine kleine Abordnung der Humaniären Hilfe des BRK Neuburg-Schrobenhausen auf den Weg, ins 1.700 Kilometer entfernte Radautz in Rumänien, um das Kinderheim Bogdana zu besuchen. In der im Norden gelegenen Stadt, unweit zur ukrainischen Grenze, waren früher Deutsche angesiedelt.
Seit vielen Jahren wird das Vorzeigekinderheim unterstützt. Jährlich überbringt Rodica Leporda die Spenden persönlich, sie setzt sich seit 35 Jahren für die Rumänienhilfe ein. Die rumänische Ärztin, die jahrelang in Neuburg praktizierte, hatte dieses Mal das Ehepaar Gutmann an der Seite, die sich ebenfalls über das Projekt persönlich informieren wollten. Das Kinderheim wurde gegründet vom orthodoxen Kloster Bogdana und nach vielen Jahren Bauzeit konnten 2011 die ersten Kinder beherbergt werden.
Insgesamt können dort 120 Kinder ab der 1. Klasse bis über das Alter von 18 Jahren hinaus in familiärer Struktur wohnen. Sie kommen aus schwierigen familiären Verhältnissen, aus sozial benachteiligen Familien und haben teilweise Gewalt und Missbrauch in ihren jungen Jahren erfahren. Um diese Kinder aufzufangen und sie auf ihrem weiteren Lebensweg gut begleiten zu können, bedarf es Berater, Psychologen und Betreuer, die vom Staat nicht bezahlt werden. Diese Kosten sowie Aufwendungen für schöne Sachen wie Geburtstagsfeiern oder Ausflüge, können nur von Spendengeldern finanziert werden. Auf Bildung, Wertschätzung, Respekt, gutes Benehmen und Disziplin wird großer Wert gelegt.
Die Kinder und Jugendlichen werden mit Nachhilfestunden unterstützt und dürfen so lange bleiben bis sie ihre Ausbildung oder ihr Studium beendet haben. Damit sind sie für das eigenständige Leben bestens gerüstet. Äbtissin Ecaterina und Pater Justin leiten das Kinderheim und bedankten sich sehr herzlich für die mitgebrachte Spende. Ulrike Gutmann resümierte nach der Besichtigung: „Es wird hier großartige Arbeit geleistet. Man sieht, wie herzlich die Kinder untereinander umgehen und auch wie die künstlerischen, musischen und sportlichen Talente gefördert werden, das ist schon beeindruckend.“ Anton Gutmann gefiel auch das Selbstversorgerprinzip wie Gemüseanbau, eigene Tierhaltung, Bäckerei, Wäscherei, denn damit können viele Kosten gespart werden. „Es ist ein lohnendes Projekt, bei dem den Kindern eine Zukunftsperspektive ermöglicht wird“, betonte der BRK-Kreisgeschäftsführer und Vorsitzende der Humanitären Hilfe.
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies per Überweisung auf das Spendenkonto des Fördervereins Humanitäre Hilfe im BRK Neuburg-Schrobenhausen, IBAN DE92 7205 1210 0000 0505 00, tun. Weitere Informationen über die Arbeit des Vereins sind auf der Homepage unter der Adresse www.kvndsob.brk.de zu finden.
Im Bild zu sehen: Anton Gutmann, Pater Justin, Rodica Leporda, Äbtissin Ecaterina, Ulrike Gutmann