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Schrobenhausen: Digitale Wundversorgung am KKH

Im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen können ab sofort post-operative und chronische Wunden per Video-Telefonie versorgt werden. Die telemedizinische Anwendung ist die neuste im digitalen Portfolio der Klinik. Als Gemeinschaftsprojekt der chirurgischen Abteilung und der Wundexpertin, Melda Dulda, können so Patienten von zuhause aus untersucht werden. Telemedizin gilt unter Experten als eine der spannendsten Entwicklungen in der Gesundheitsbranche. Langwierige Terminsuche und Warten beim Arzt sollen durch die digitale Beratung bald der Vergangenheit angehören. Auch im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen werden nicht erst seit Corona die Vorteile der Digitalisierung genutzt. Das Angebot der Videosprechstunden wurde nun um einen Baustein erweitert: die Wundversorgung. Dr. Andreas Limberger, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, erklärt, wie es zu dieser Idee kam: „Ich biete bereits seit längerem Videosprechstunden und Online-Kurse an. Die digitale Infrastruktur ist also gegeben. Die Beratung bei Wunden per Video war der logische nächste Schritt.“ Beweggrund dafür war neben dem Infektionsschutz während der Pandemie vor allem der logistische Aufwand für die Betroffenen. „Einer unserer Patienten musste nach seinen Terminen zur Wundversorgung eine Stunde warten, bis sein Fahrdienst ihn abholen konnte – und das regelmäßig.“, erzählt Melda Dulda, medizinische Fachangestellte und Wundmanagerin an der Klinik.“ Gerade für Pflegeheime, die mehrere Bewohner zu versorgen haben, sei es ein enormer Aufwand, die Menschen zu ihren verschiedenen Ärzten zu bringen, ergänzt Dr. Limberger. Gerade hier möchte man den Pflegeheimen, die häufig auch selbst Wundexperten vor Ort haben, ein zusätzliches Angebot machen. So werden nicht nur die Ressourcen der Heime geschont, sondern auch die der Umwelt, denn unnötige Fahrten ins Krankenhaus können so vermieden werden. Der Testlauf mit dem Altenheim Steingriff funktionierte schon einmal sehr gut, so Dulda: „Unser Angebot kam etwas überraschend, wurde aber als gute Alternative wahrgenommen.“ Natürlich muss für den Videochat das notwendige Equipment vorhanden sein. „Ein Smartphone oder Tablet mit Internetverbindung, die kostenfreie Starleaf-App und ein gut belichteter Raum – mehr braucht es nicht.“, sagt Dr. Limberger. Nach der Terminvereinbarung mit Frau Dulda wird eine Meeting-Einladung zu einem datenschutzkonformen Online-Meeting per E-Mail zugesandt. „Starleaf ist eine sichere Alternative zu anderen Videotelefonie-Anbietern und im medizinischen Bereich, wo wir mit vielen sensiblen Daten umgehen, gerne genutzt.“, so Dr. Limberger. Der Mediziner sieht hier großes Potential – vor allem auch in der Zusammenarbeit mit der geriatrischen Rehabilitation in Neuburg. „Mit unseren Patienten, die nach der Operation eine Reha benötigen, können wir so problemlos Kontakt halten.“ Auch andere Einrichtungen haben ihr Interesse bekundet. Außerdem sei das Programm auch für Patienten geeignet, die in die häusliche Umgebung entlassen werden oder die an chronischen Wunden leiden, erklärt Dr. Limberger: „Jeder, der eine Wundversorgung benötigt und sich den Fahrweg sparen möchte, kann sich bei uns melden. Für viele Patienten, die nicht mobil sind, ist diese Art der Wundversorgung eine Entlastung.“