Region: NGG kritisiert Arbeitsbedingungen bei Lieferando

In diesen Zeiten wird sehr viel mehr Essen nach Hause bestellt als sonst. Großer Gewinner ist auch in unserer Region die Internetplattform „Lieferando“. Die Gewerkschaft „Nahrung Genuss Gaststätten“ beklagt allerdings die Arbeitsbedingungen dort. Die Radfahrer, die bei jedem Wetter unterwegs sind, arbeiten zu Niedriglöhnen und teils am Rand der Belastungsgrenze, sagt die NGG. Um über zehn Euro Gehalt pro Stunde hinauszukommen, müssten sie möglichst viele Bestellungen möglichst schnell ausliefern. Dabei würden sie oft ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, so die Gewerkschaft. Außerdem seien die von Lieferando gestellten E-Bikes häufig nicht richtig gewartet und nur bedingt verkehrssicher. An die Beschäftigten appelliert die Gewerkschaft, Rat bei der NGG zu suchen. Je mehr Fahrerinnen und Fahrer sich für ihre Belange einsetzten, desto schneller könnten tarifliche Standards für die Lieferbranche ausgehandelt werden.Nach dem Verschwinden von Marken wie Lieferheld, Foodora, Deliveroo und pizza.de gilt Lieferando unter den Online-Essensbestelldiensten in Deutschland als unangefochtener Marktführer. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz des Mutterkonzerns „Just Eat Takeaway“ nach Unternehmensangaben um 54 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen steht immer wieder im Zusammenhang mit prekären Arbeitsbedingungen in der Kritik. Gastronomen, die wegen der Corona-Beschränkungen nur außer Haus verkaufen können, kritisieren die hohen Provisionen von bis zu 30 Prozent des Umsatzes.