Die Kirche Sankt Augustin in Ingolstadt ist in die Jahre gekommen. Sowohl das markante Zeltdach, als auch die Bausubstanz des Gebäudes aus dem Jahr 1959 sind marode. Doch auch die Elektrik und die Heizung müssen dringend erneuert werden. Um Geld für die anstehende Sanierung des Gotteshauses zu bekommen, geht die Diözese Eichstätt einen ungewöhnlichen Weg.
Das Gelände von Sankt Monika wird im Erbbaurecht an die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft vergeben. Wegen rückläufiger Besucherzahlen sollen die Kirche letztendlich abgerissen werden. Stattdessen konzentriert man das Angebot auf Sankt Augustin. Auf dem Grundstück plant die gwg sozialen Wohnungsbau und einen Kindergarten, den die Katholische Kirche weiter betreiben würde. Außerdem ist ein Raum für Gottesdienste und Versammlungen vorgesehen.
Frage an Bernhard Löhlein aus der Redaktion von K 1: Dass eine katholische Kirche abgerissen wird, kommt auch nicht alle Tage vor. Warum?
Es gibt dafür einen ganz einfachen Grund: Die kleine Kirche St. Monika gehört ja zu der Pfarrei St. Augustin. Und diese Kirche St. Augustin, die ist recht groß, eine Betonkirche, sieht so ein bisschen aus wie ein Zelt, die muss dringend saniert werden. Die Bausubstanz ist total marode. Aber es fehlt das Geld. Und darum haben die Diözese Eichstätt und die Kirchengemeinde entschieden: Das Areal von St. Monika soll verkauft werden an die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt. Und mit dem Erlös kann man dann St. Augustin renovieren. Also man verzichtet auf eine kleine Kirche, um eine größere zu retten.
Aber den Menschen im Monika-Viertel hilft das nicht unbedingt weiter…
Das stimmt. Ich habe schon Rückmeldungen gehört: Das sei brutal traurig. Es war so eine schöne familiäre Kirche. Allerdings muss man auch ehrlich zugeben, es sind nicht mehr sehr viele, die dort das pastorale Angebot nutzen. Trotzdem: man möchte sie nicht im Regen stehen lassen: Der Kindergarten wird weiter bestehen bleiben. Für die Gottesdienstbesucher ist ein Raum vorgesehen für Versammlungen. Und dann kann man gespannt sein, was aus St. Agustin wird. Denn es heißt, dass sie eine liturgische Neuordnung erhält. Was das konkret heißt, da müssen wir uns überraschen lassen.