Übermorgen beginnt für die Kirche die intensivste Zeit des Kirchenjahres. Mit dem Palmsonntag startet die Karwoche und anschließend kommt das Osterfest. Das Bistum Eichstätt hat jetzt das Programm veröffentlicht. Am Sonntag erinnern die Gläubigen ab 10 Uhr mit einer Prozession an den Einzug Jesu in Jerusalem. Gründonnerstag, Karfreitag und die Osternacht sind dann weitere Feiertage, die jeweils mit besonderen Gottesdiensten im Dom begangen werden.
Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag. Er erinnert an den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem. In vielen Gemeinden ziehen die Gläubigen in einer Palmprozession in die Kirche. Bischof Gregor Maria Hanke beginnt die Palmsonntagsliturgie in Eichstätt am 13. April mit der Statio am Residenzplatz um 10 Uhr. Die anschließende Palmprozession führt in den Dom, wo Hanke dem Pontifikalgottesdienst vorstehen wird. Jugendkantorei und Schola Gregoriana am Eichstätter Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Manfred Faig übernehmen die musikalische Gestaltung. Zu hören ist vor allem Musik aus der Renaissancezeit: Die „Mass for 5 voices“ von William Byrd und „Hosanna to the son of David“ von Thomas Weelkes. Außerdem erklingt „God so loved the world“ von Bob Chilcott. Die Orgel spielt Domorganist Martin Bernreuther.
Die Kollekte am Palmsonntag ist für die Unterstützung der Christen im Heiligen Land bestimmt. In einem von Bischof Gregor Maria Hanke für das Bistum Eichstätt mitunterzeichneten Appell rufen die deutschen Bischöfe zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land auf und bitten um Gebet und Spenden. Diese sind für Projekte vorgesehen, die Dialog, Versöhnung und Frieden in einer von Terror und Krieg gezeichneten Region unterstützen. Unter dem Motto „Schritt für Schritt. Aufeinander zugehen“ sollen Initiativen gefördert werden, die ein gesellschaftliches Miteinander zwischen Christen, Juden und Muslimen ermöglichen.
Chrisammesse: Symbol des durch die Sakramente ausgegossenen Heiles
In den Bischofskirchen zelebriert der jeweilige Diözesanbischof außerdem die sogenannte Chrisammesse. Im Bistum Eichstätt feiert Bischof Gregor Maria Hanke den Gottesdienst am Montag der Karwoche, 14. April, um 17.30 Uhr im Dom. Es singt die Schola der Alumnen des Priesterseminars ein lateinisches Ordinarium. Domorganist Martin Bernreuther wird an der Orgel zu hören sein. Als Nachspiel erklingt die Toccata undecima von G. Muffat
Der Name „Chrisammesse“ erinnert an den heiligen Chrisam. Dieses Öl wird vor allem bei der Taufe, der Firmung aber auch der Priesterweihe benötigt. In dem Gottesdienst wird dieser zusammen mit dem Öl für die Krankensalbung und dem Katechumenenöl für die Taufvorbereitung durch den Bischof geweiht.
Die Chrisammesse beschließt einen gemeinsamen Tag des Presbyteriums und des Diakonats. Deshalb sind zur Mitfeier besonders alle Priester und Diakone eingeladen. Bereits am Nachmittag treffen sich die Geistlichen in den Räumen des bischöflichen Seminars. Auf dem Programm steht unter anderem ein geistlicher Vortrag mit Aussprache zum Thema: „KulturDiakonie“. Referent ist Prälat Prof. em. Ludwig Mödl aus München. Der international bekannte Theologe ist Priester des Bistums Eichstätt. Er leitete unter anderem viele Jahre das Eichstätter Priesterseminar.
Gründonnerstag, Karfreitag und Osternacht: Dreiteilige Liturgie als Höhepunkt des Kirchenjahres
Die Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christ besteht aus drei Teilen. Die Abendmahlsfeier an Gründonnerstag, die Karfreitagsliturgie und die Feier der Osternacht sind eigentlich eine einzige zusammenhängende Feier.
Die Abendmesse des Gründonnerstags am 17. April wird zum Gedächtnis an das letzte Abendmahl Jesu gefeiert. Im Eichstätter Dom beginnt der Pontifikalgottesdienst mit Bischof Gregor Maria Hanke um 19.30 Uhr. Zentrales Motiv ist die hingebende und dienende Liebe Jesu, die zeichenhaft in der Einsetzung der Eucharistie und in der Fußwaschung zum Ausdruck kommt. Bischof Hanke wird die Fußwaschung in diesem Jahr symbolisch an Jugendlichen vornehmen, die sich ehrenamtlich in der kirchlichen Jugendarbeit engagieren. Die Abendmahlsfeier am Gründonnerstag hat ein offenes Ende, da sie am Karfreitag direkt mit der Karfreitagsliturgie fortgesetzt wird. Diese beginnt am 18. April zur überlieferten Todesstunde Jesu um 15 Uhr. Das Gedächtnis des Leidens und die Verehrung des heiligen Kreuzes bestimmen in den Texten und Zeichenhandlungen diesen zweiten Teil der österlichen Trilogie.
Höhepunkt des österlichen Triduums ist die Auferstehungsfeier, die am späten Abend vor dem Ostersonntag oder am frühen Ostermorgen begangen wird. An einem Feuer vor der Kirche wird die Osterkerze entzündet und zu Beginn der Feier in den dunklen Kirchenraum getragen. Die Gemeinde hört das Exsultet, das gesungene Osterlob, in dem Christus als das Licht der Welt gepriesen wird. Darauf folgt ein Wortgottesdienst mit mehreren Lesungen, welche die Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk von Anfang an erzählen. Nach den Lesungen aus dem Alten Testament stimmt der Priester das Gloria an. Darauf erklingen erstmals wieder nach den Kartagen Glocken und Orgel. Es folgt eine Lesung aus dem Neuen Testament sowie die Verkündigung des Osterevangeliums. In der anschließenden Tauffeier erneuern die Gläubigen ihr Taufversprechen, oft werden Taufbewerber getauft. Die Eucharistiefeier bildet den abschließenden Teil des Osternachtgottesdienstes. Bischof Gregor Maria Hanke zelebriert die Osternacht am 19. April um 21 Uhr im Eichstätter Dom.
Alle drei Teile der österlichen Feier gestaltet der Eichstätter Domchor. An Gründonnerstag erklingt unter der Leitung von Domkantorin Deborah Faul die „Missa sine nomine“ von Ludovico Viadana. Außerdem sind Werke von Maurice Duruflé, Luigi Molfino und Anton Bruckner zu hören. Die Orgel spielt Domorganist Martin Bernreuther
Am Karfreitag singt der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Manfred Faig unter anderem die Johannes-Passion von Wolfram Menschick, sowie Werke von Vittoria, Allegri, Orlando die Lasso, Palestrina und Bach.
In der Osternacht singt der Domchor wieder unter der Leitung von Domkantorin Deborah Faul. Zu hören sind Gesänge und Psalmvertonungen von Christian Heiß und Wolfram Menschick, sowie Werke von Hans Leo Hassler und Melchior Vulpius. Domorganist Martin Bernreuther spielt die Orgel, zum Auszug erklingt der „Grand Dialogue en Ut Majeur“ von Louis Marchand.
Ostern: Hochfest der Auferstehung des Herrn
Nach Abschluss des österlichen Triduums feiert die Kirche am 20. April das „Hochfest der Auferstehung des Herrn“, wie das Osterfest offiziell heißt, eine meist feierlich gestaltete Heilige Messe. Bischof Gregor Maria Hanke zelebriert den feierlichen Pontifikalgottesdienst mit Päpstlichem Segen um 10 Uhr im Eichstätter Dom. Der Domchor singt unter der Leitung von Domkapellmeister Manfred Faig Ausschnitte aus der „Missa in D“ von Antonín Dvořák sowie österliche Liedsätze von Christian Heiß. Domorganist Martin Bernreuther spielt zum Auszug den „Marche héroïque“ op. 72. von Enrico Bossi. Um 18 Uhr wird die Ostervesper mit Bischof Gregor Maria Hanke gefeiert. Die Feier des Osterfestes setzt sich mit den Gottesdiensten am Ostermontag und in der darauffolgenden Osterwoche fort.