Freunde der Barockmusik kommen ab diesem Wochenende hier bei uns in Schrobenhausen voll auf ihre Kosten. Die Barocktage 2025 starten am kommenden Sonntag. Im Wasserschloss in Sandizell treten internationale Größen der Barockmusik auf. Den Auftakt macht ein Konzert mit der außergewöhnlichen Traversflöte. Die Schrobenhausener Barocktage gehen bis Mitte Oktober.
Hier die Konzerte im Überblick:
„Die Kunst der Traversflöte“: Am Sonntag, 7. September, um 19 Uhr steht Marion Treupel-Franck im Mittelpunkt eines Konzerts, in dem sich (fast) alles um ein exklusives Instrument des Hochbarock dreht. Die Traversflöte war die Vorgängerin der heutigen Querflöte, sie wurde damals von den Komponisten fast wie eine Gesangsstimme eingesetzt, die ganze Geschichten erzählt. Marion Treupel-Franck ist eine ausgewiesene Expertin an diesem Instrument, sie wird nicht nur spielen, sondern auch Wissenswertes über das Instrument und die Stücke erzählen, vor allem französische Literatur von Boismortier bis Lully. Begleitet wird sie von ihrem Duopartner Latham Horn, einem australischen Flötisten sowie von Jakob Rattinger an der Viola da Gamba.
„Harmonie der Saiten – ein Geschwistertreffen“: Am Freitag, 26. September, um 19 Uhr kommt es zu einer Begegnung zweier Instrumente, die optisch nicht viel miteinander zu tun haben: von der Theorbe mit ihrem langen Hals und der Gambe mit ihrem scheinbar celloähnlichen breiten Korpus. Zumal die Theorbe überwiegend gezupft und die Gambe überwiegend gestrichen wird. Von wegen. Denn die Gambe ist weit weniger mit dem Cello verwandt als mit der Laute – und um nichts anderes handelt es sich bei einer Theorbe.
Diego Chacón Gámez ist ein Meister der Laute, dass Jakob Rattinger zu den besten Gambisten der Welt gehört, hat sich längst herumgesprochen. Es steht zu erwarten, dass die beiden mal mit ihrer Virtuosität die Griffbretter zum Glühen bringen, mal mit ihrer Ausdruckskraft die Sinnlichkeit, zu der ihre Saiteninstrumente fähig sind in den Blickpunkt rücken.
„Dem Himmel so nah“: Unter dem Motto des 2025er Festivals steht am Dienstag, 14. Oktober, um 19.30 Uhr das große Finale der Barocktage auf dem Programm, diesmal wieder im Pfarrsaal St. Jakob, dessen großartige Akustik sich schon mehrfach für Alte-Musik-Konzerte empfohlen hat. Den Abschluss der Saison gestalten das international besetzte Ensemble Splendor, bestehend aus Violinen, Bratsche, Gambe und Theorbe, sowie die Sopranistin Theresa Steinbach, die neben großen Auftritten – unter anderem an der Seite von Roberto Villazon – immer wieder auch Freude an intimen, kleineren Konzerten findet.
Zu sechst haben sich die Künstler vorgenommen, ihr Publikum nun tatsächlich sprichwörtlich in himmlische Sphären zu entführen. Mit Musik der Großen ihrer Zeit. Bach, Händel & Co. „Die Musik lässt die Zuhörer weltliche und geistliche Glücksmomente erleben“, kündigt Jakob Rattinger an. Und die Barocktage wären nicht die Barocktage, hätte Rattinger nicht noch ein wenig Feenstaub dabei. Hat er: Es wird auch weiß-blaue himmlische Barockmusik geben.
Weitere Infos auch unter www.barockmusik.info